Kannst du zu Hause guten Kaffee kochen?
Das ist die Frage, die mir mit Abstand am häufigsten von Kunden und Freunden gestellt wird. Meine Antwort? JA, das geht. Alles, was du dafür tun musst, ist, die Traditionen unseres schönen Italiens zu entdecken und Liebe in die Dinge zu stecken. Leider scheinen die Leute heutzutage, wegen ihrer begrenzten Zeit und der Einfachheit halber, für die Zubereitung zu Hause Kapseln o.ä zu bevorzugen.
Ich möchte klarstellen, dass ich nichts dagegen habe, es ist als Fachmann aber meine Pflicht, die Leute darauf hinzuweisen, dass so die Exellenz des Kaffees nicht entfaltet wird. Man erhält lediglich ein einfaches Getränk mit Koffeingehalt. Ein kleines Beispiel, um diesen Gedanken zu verdeutlich: Schmeckt ein Teller mit tiefgefrorenem Spinat oder ein Teller mit Spinat vom Gemüsehändler besser? Es gibt denke ich keine Zweifel, dass das selbe für Kaffee gilt.
Das Aroma, das man aus einer Mokkakanne (im deutschen meist bekannt als Espressokocher) erhält, wird definitiv niemals mit dem Ergebnis aus einer Kapsel vergleichbar sein. Deshalb fordere ich nun jeden Leser und Kaffeeliebhaber auf, den Mokkakocher zu entstauben und sich wieder einem alten Ritual hinzugeben, das nicht verloren gehen darf. Denn glaubt mir: man verbessert nicht nur das Geschmackserlebnis, sondern hilft auch unserem Planeten, indem man weniger Müll produziert.
Mokka ist ein Teil unserer Erde, den wir vor der modernen Welle an Schnelllebigkeit und der Erfindung der Kapseln, versuchen müssen zu schützen. Ein Objekt, das uns 1933 durch den Einfallsreichtum von Alfonzo Bialetti (ja, richtig, der kleine Mann mit dem Schnurrbart) geschenkt wurde. Der Mokka wurde nach der Stadt Mokha im Jemen benannt, einem der ersten und bekanntesten Anbaugebiete für Kaffee, besonders für den Arabica. Erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges erlangte er weltweite Bekanntheit, als der “Wirtschaftsboom” einsetzte und das Durchschnittseinkommen und der Konsum stiegen. Eine Kampagne, die mittels Zeitungsartikeln, Radio- und sogar Fernsehwerbung verbreitet wurde, spielte hier eine wichtige Rolle und machte “la MOKA (ital.)” zu einem Objekt in jedem italienischen Haushalt.
Was ist bei der Zubereitung von Mokka-Kaffee zu beachten? Verwende am besten immer natürliches Mineralwasser und fülle den Kessel nur bis zum Ventil (es sollte nicht vom Wasser bedeckt sein).
Das Pulver sollte möglichst so dosiert werden, dass es nur den Filterboden bedeckt. Anschließend wird alles bei mittelstarker Hitze gekocht. Dabei ist es wichtig, den Deckel offen zu lassen und den Kocher von der Herdplatte zu nehmen, soblad er anfängt zu pfeifen.
Ab jetzt gibt es keine Ausreden mehr: trink guten Kaffee, greif zur Mokkakanne und lass dich von unverwechselbaren Aroma und einem intensiven Geschmack überwältigen. Du wirst es nicht bereuen.